Ma­dri­sa

Der Tanz der Schnee­kris­tal­le

Klosters Dorf mit MadrisaBe­kannt­lich glie­dert sich der Ort Klos­ters in die Orts­tei­le Platz (zen­tral, mon­dän, Haupt­bahn­hof, Gotsch­na­bahn) und Dorf (eher lang­wei­lig, klein, mä­ßi­ge In­fra­struk­tur, Ma­dri­sa­bahn). Frü­her von der rä­ti­schen Bahn öf­ter be­dient, wird das Dorf heu­te schon eher links lie­gen ge­las­sen. Aber die Ma­dri­sa, si­cher­lich kein be­son­ders an­spruchs­vol­les Ski­ge­biet, ist nicht lang­wei­lig. Nach un­se­rer un­frei­wil­li­gen Rei­se ins En­ga­din bleibt nur noch ein hal­ber Tag fürs Ski fah­ren und den wol­len wir nicht mit et­wa zwei Stun­den An­ste­hen an der Gotsch­na­bahn ver­geu­den.
Auf Madrisa*
Al­so nut­zen wir die Ge­le­gen­heit und fah­ren an die­sem son­ni­gen Sonn­tag Nach­mit­tag an un­se­rem Haus­berg. Das Pro­blem der Ma­dri­sa ist nicht die Berg­fahrt, son­dern die Tal­fahrt. Da die Tal­ab­fahrt ge­schlos­sen ist, wird es an die­sem Abend eng auf der Berg­sta­ti­on, was mich schließ­lich da­zu ver­an­lasst, zu­sam­men mit ei­ner Grup­pe Ein­hei­mi­scher doch ins Tal ab­zu­fah­ren. Wa­rum die Ab­fahrt als schwarz ge­kenn­zeich­net ist, wird mir bald klar: Es ist zum Teil ein stei­ler Zieh­weg, Tourenabfahrt Chüecalanda - Der Tanz der Schneekristalleder von Grä­ben ge­säumt wird. Hier ist Vor­sicht ge­bo­ten! Zum ers­ten Mal fah­re ich ei­ne Pis­te, die mit Stroh aus­ge­legt ist, da­mit man nicht zu schnell wird. Ski­fah­rer flu­chen - als Snow­board­fah­rer ist man da eher dank­bar.
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Die Ma­dri­sa be­sitzt ein Klein­od, ei­ne Tou­ren­ab­fahrt mit dem un­aus­sprech­li­chen Na­men «Chüe­ca­landa». Die­se Rou­te, die man vom Rät­schen­joch aus nach 50 m Fuß­weg er­reicht, ist ver­gleich­bar mit den Ab­fahr­ten Alp Ru­schein, Mat­tun­kar oder Cug­nai/le Man­chet. An die­sem Tag steht die Son­ne so güns­tig vis a vis, dass die in der Luft tan­zen­den Schnee­kris­tal­le ei­ne hel­le Leucht­spur zei­gen. Und da­für lässt man sich dann doch ger­ne mit dem Snow­board auf die Hö­he von 2600 m zie­hen, was bis zur Gon­del im­mer­hin 700 Hö­hen­me­ter Ab­fahrt be­deu­tet.