Bahnplan
Geometrie des Märklin C-Gleises
Das Märklin C-Gleis hat eine andere Geometrie als das M-Gleis. Man hat nicht so viele kleine Reststücke zur Verfügung und muss mit langen Gleisen so geschickt jonglieren, dass man am Ende auch da rauskommt, wo man will. Und man kann einige Gleisreihenfolgen nicht mehr so zusammenstellen wie beim M-Gleis, zum Beispiel Weiche hinter Weiche geht nicht mehr, wenn man wenig Platz vor der nächsten Kurve hat.
Das Auffälligste am C-Gleis ist, dass man am 180 mm Raster des M-Gleises festgehalten hat, es aber keine Schiene gibt, die 180 mm lang ist. Dafür gibt es eine Schiene, die 8,3 mm länger ist (24188) und eine, die um denselben Betrag kürzer ist (24172). Man muss also eher von einem 360 mm Raster sprechen, da die Zusammensetzung zweier Gleise das Doppelte des vom M-Gleis bekannten 180 mm Rasters implementiert. Insbesondere entspricht der gerade Part einer Weiche 24188, der Bogen mit Gegenbogen (24224) entspricht einer Länge von 360 mm, also 24188+24172.
Die Bezeichnung der Gleise orientiert sich bei Geraden an der Länge, wobei die Millimeter gerundet werden. Bei Kurven setzt sich die Bezeichnung aus dem Radius (1, 2, 3, .) zusammen und dem Winkel in Altgrad (°). Die Radien R1 (360,0 mm), R2 (437,5 mm), und R3 (515,0 mm) realisieren drei parallele Kreise im Abstand von jeweils 77,5 mm. Es gibt keinen "Industriekreis" mit kleinerem Radius als R1. Die weiteren Radien wie R4 (579,3 mm) und R5 (643,6 mm) haben Abstände von 64,3 mm. Diese Abstände reichen für Signale und Oberleitungen, aber nicht um dazwischen Bahnsteige unterzubringen.
Es gibt für die Überfahrt von einem zum anderen Bogen die sogenannten Bogenweichen. Anders als bei den Übergängen auf der Geraden, wo sich zwei gleiche Weichen gegenüberstehen, werden eine rechts abgehende und eine links abgehende Bogenweiche benötigt. Dafür gelingt der Übergang auf einem Bogenabschnitt von nur 60°. Und anders als erwartet verhält sich die Geometrie auf dem R2-Kreis: Den Abschluss bildet eine 30° Kurve des R1. Der Übergang zwischen R2 und R3 geschieht zweckmäßig auf der sich anschließenden Geraden. Zwei Weichen 24611 oder 24612 realisieren den Übergang für parallele Geraden, die 77,5 mm Abstand haben. Will man einen gegenseitigen Übergang schaffen, fügt man zweckmäßig Weiche an Weiche. Zwischen den beiden Weichen oben im Bild kann man sogar eine weitere Weiche einbauen, wobei, weil deren Gerade 188,3 mm lang ist, zwei Kurzstücke 24077 zum Einsatz kommen. Diese Kurzstücke bekommt man selten in Konvoluten zu Gesicht, die es erlauben, größere Gleismengen in unterschiedlichen Längen gebraucht zu kaufen.
Für größere Radien stehen noch weniger Varianten zur Verfügung. So ist ein 15° Gleis das kleinste Gleis im R3. Im R4 und R5 gibt es so etwas gar nicht. Dass bedeutet im Umkehrschluss, dass 15° der kleinste Wert für eine Richtungsänderung ist, im R4 und R5 sind es 30°, was die Freiheiten im Entwurf extrem einschränkt. Vor allem bei parallel verlaufenden Kreisen ist man auf den kleinsten gemeinsamen Winkel angewiesen.