Eine Runde ums Grand Canyon
110 km und 2000 Höhenmeter um einen Badesee
  
Wenn ich im Süden Frankreichs ein echtes Highlight benennen sollte, dann käme 
ohne Zögern der Name: Grand Canyon du Verdon. Und so machen wir uns auf 
den Weg zu jenen Schluchten, die so nah an der Küste liegen, dass sie bei einer 
Alpentour meist außen vor bleiben. Also fahren wir mit dem Wagen bis Castellane, 
wo wir in der Nähe der Clues de Carejuan einen Campingplatz finden. 
Aber es wäre nicht diese Reise, wenn nicht allein der Weg dorthin schon eine 
Menge Spaß machen würde.
So fahren wir durch malerische Schluchten namens Clues de Barles, die
zwischen dem Lac de Serre-Ponçon und Digne von der D 900 kurz 
hinter le Vernet nach Westen abzweigen. In einer winzigen Kneipe in 
la Robine/le Forest machen wir Rast. Die Madame ist einfach reizend 
und so muss sie und die kleine Bar mit den vielen Motorsportpokalen einfach 
mit aufs Bild! Nachdem wir der abenteuerlichen Toilette im Hof einen Besuch 
abgestattet haben, setzen wir den Weg nach Süden fort.
  
Am nächsten Morgen lassen wir uns viel Zeit und starten erst gegen 10 Uhr. 
Wir lassen den größten Teil unseres Gepäcks beim Zelt und fahren mit minimaler
Ausrüstung. Ich habe ca. 100 km für die Umrundung des 
Grand Canyon du Verdon
veranschlagt - und 1000 Höhenmeter. Leider erweist sich diese Zahl als falsch.
Im Verlauf des Tages muss ich sie auf 2000 korrigieren. Aber wir haben nun so viel 
Training, dass wir das wegstecken. Außerdem bleibt noch Zeit für eine Badepause 
im Lac de St.Croix, von dem aus man mit Tretbooten ein Stück den Verdon aufwärts 
fahren kann,
so dass die Felsen direkt über einem aufragen.
Besonders aufregend ist der Wechsel zwischen Steigung und Gefälle, der letztlich den großen Höhenunterschied ausmacht. Am Camping ist man auf der Höhe 600, auf der Route des Crêtes, die man auf keinen Fall auslassen sollte, weil sie die wirklich beeindruckenden Bilder bietet, erreicht man 1300 m, am See ist man wieder bei 500, am Cirque de Vaumale bei 1200, dann wieder bei 800 und zuletzt, hinter der Pont de l'Artuby, erreicht man noch einmal die Höhe 1000, bevor es im freien Fall nach Trigance (700) hinunter geht. Danach geht es mit leichtem Gefälle zurück zum Ausgangspunkt. Zwischen drin gibt es noch Zulagen von etwa 100 Höhenmetern. So verwundert es nicht, dass wir für die Runde fast 12 Stunden brauchen.
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      Anm.: Auf einer späteren Reise 
      habe ich schönere Bilder von den Schluchten gemacht, so dass hier keine weiteren folgen.